Was ist eine Design-Ausschreibung?
Du benötigst für dein Unternehmen
Ein Weg, um eine geeignete Kreativ– oder Werbeagentur zu finden, die dir dabei hilft, deine Design-Vorstellungen umsetzen zu können, ist die Design-Ausschreibung.
Du kannst auf verschiedenen Wegen eine Ausschreibung sichtbar machen:
- öffentliche Ausschreibung
- beschränkte Ausschreibung (mit einer begrenzten Anzahl interessierter Agenturen)
Dabei unterscheidet man außerdem zwischen einer Ausschreibung mit oder ohne Teilnahmewettbewerb, sprich: Müssen die Agenturen einen Pitch vorbereiten oder nicht? Bei Ausschreibungen ohne Pitch schicken dir Agenturen ein Angebot und Referenzen zu.
Bedenke: Eine offene Ausschreibung mit Pitch bedeutet viel Arbeit für Agenturen bei einem gleichzeitig großen Bewerberkreis. Kleine Agenturen können diesen Aufwand ohne Vergütung meist nicht stemmen – obwohl sie vielleicht geeignet für den Auftrag wären.
Von Werbeanzeigen über Webdesign bis zur Imagebroschüre – mit Design-Ausschreibungen gibst du vielseitige Projekte in Auftrag.
Darum sind Design-Ausschreibungen wichtig
In einer Design-Ausschreibung veröffentlichst du alle für eine Agentur wichtigen und relevanten Informationen zu deinem Projekt und erklärst deine Vorstellungen vom Ergebnis. Im Grunde vergibst du mit deiner Ausschreibung einen „Auftrag“ für dein Design-Projekt.
Eine aussagekräftige Design-Ausschreibung ist die Grundlage für ein Angebot oder einen gut vorbereiteten und überzeugenden Agentur-Pitch. Unvollständige Ausschreibungen bedeuten immer einen Mehraufwand für Agenturen, um offene Fragen zu klären. Dabei geht den Design-Agenturen kostbare (Arbeits-)Zeit verloren, die gewinnbringend in den Pitch investiert werden könnte. Und: Viele Rückfragen führen häufig dazu, dass Agenturen abspringen, da ihnen schlichtweg die Zeit fehlt, um weitere Informationen einzuholen. Wenn du also willst, dass viele passende Dienstleister bei dir vorstellig werden und sich entsprechend vorbereiten, solltest du deine Erwartungen von vornherein klar kommunizieren.
Jetzt lesen: Unsere Erfahrungen zu Pitches
In 4 Schritten zur optimalen Design-Ausschreibung
1. Diese grundlegenden Informationen sollte deine Design-Ausschreibung enthalten
Zunächst ist es wichtig, dass alle Informationen zum Auftrag eindeutig formuliert sind. Es muss klar hervorgehen, welchen Auftrag du bei einem Pitch-Gewinn an die Agentur vergibst. Auch muss der Umfang an Leistungen und Disziplinen in der Ausschreibung sichtbar sein. Dazu orientierst du dich am besten an den W-Fragen:
- WAS: der Gegenstand des Projekts
- WANN: Wie lange läuft das Projekt? Gibt es ein Start- und Enddatum? Bis wann muss der Pitch spätestens abgegeben sein?
- WIE VIEL: Wie hoch ist das Projektbudget?
- WIESO: Was ist der Hintergrund des Projekts?
Bestenfalls beantwortest du diese Fragen auf der ersten Seite der Design-Ausschreibung.
Damit die Agentur einen detaillierten Überblick erhält, solltest du die Ausgangslage, Erwartungen und Bedürfnisse des Unternehmens in der Pitch-Ausschreibung klar definieren. Oft ist es für Agenturen wichtig zu wissen, ob du bereits ein eigenes Corporate Design, eine Bildwelt oder Claims vorweisen kannst. So ist der Aufwand besser abzuschätzen.
Corporate Design & Identity einfach erklärt
Außerdem ist es hilfreich, wenn du der Agentur weitere Infos zu deinem Unternehmen gibst, etwa:
- In welcher Phase befindet sich dein Unternehmen?
- Was ist in der Geschichte deines Unternehmens bereits passiert? Gab es etwa schon vor einigen Jahren einen Relaunch?
- Seit wann gibt es dein Unternehmen?
- Wie viele Mitarbeiter*innen sind beschäftigt?
- Welche Marktgebiete bedient ihr?
- Ist bei einem älteren Corporate Design mal etwas schief gelaufen?
- Was ist das Ziel des neuen Corporate Designs? Wollt ihr z.B. euer Image verjüngen, um neue Zielgruppen zu erschließen?
TIPP
Wenn du die einzelnen Bedürfnisse in der Ausschreibung in einer Art Checkliste auflistest, können Agenturen genau einschätzen, ob dies im Rahmen des Projektbudgets und der eigenen Kapazitäten machbar ist. Auf diese Weise sind Aufgaben klar eingegrenzt und der Aufwand besser abzuschätzen.
2. So gestaltest du deine Ausschreibung für alle Seiten fair
Damit Agenturen den Pitch für eine ansprechende Ausschreibung vorbereiten können, muss eine klare Angabe zum Aufwand der Pitch-Vorbereitung gegeben sein. Wenn umfassende kostenlose Vorleistungen für den Pitch verlangt werden, ist das für viele – vor allem kleinere – Agenturen nicht umsetzbar.
Kostenlose Vorarbeiten für den Pitch sollten im Rahmen bleiben und zu Beginn der Ausschreibung klar kommuniziert werden.
Bedenke: Niemand kann für einen Pitch innerhalb kürzester Zeit ein ganzes Corporate Design entwerfen. Daher solltest du möglichst präzise sein, was deine Erwartungen anbetrifft. Schreibe daher etwa nicht „Bitte ein Corporate Design anscribbeln“, sondern werde konkret, z.B.: „Einen Vorschlag für einen Din A4 Magazintitel als Skizze ohne tiefergehende Details.“
Diese Informationen sollten mindestens in der Ausschreibung zur Pitch-Vorbereitung angegeben sein:
- Welches Format erwartest du (z.B.: eine DIN-A4-Anzeige und ein Titel für ein Magazin)?
- Liegt ein Corporate Design vor?
- Soll ein Angebot für alle Leistungen vorbereitet werden?
- Stehen ein Präsentationstermin vor Ort bereits fest? Wenn ja, nenne Datum und Ort.
- Gibt es die Alternative eines Videocalls? Da du nicht davon ausgehen kannst, dass sich lediglich Agenturen aus deinem näheren örtlichen Umfeld vorstellen, solltest du diese Option definitiv in Betracht ziehen.
Jetzt lesen: Corporate Design erstellen für’s Web – Das Online-Branding 1×1
Mit diesen Angaben plant die Agentur die Pitch-Vorbereitung und entscheidet, inwiefern sich der Arbeitsaufwand lohnt.
Beispiel für eine Leistungsübersicht
Stundenberechnung für …
- … die DIN-A4-Anzeige
- … einen beispielhaften Magazin-Titel
- … die Angebotserstellung
- … die Anfahrt zum Präsentationstermin
- … die Dauer des Pitches
Außerdem solltest du immer angeben, ob und wie hoch der Pitch honoriert wird. So erleichterst du Agenturen die Finanzplanung.
Good to know: Durchschnittlich liegt die Bezahlung für die Pitch-Vorbereitung bei 100 €/Stunde. Ein Rahmen von 1.500 bis 5.000 € ist dabei völlig legitim.
3. Missverständnisse vermeiden
Achte darauf, dass die Ausschreibung immer genau auf das Projekt angepasst ist. In den Dokumenten sollten nur für das Projekt relevante Informationen enthalten sein. Ironie und Übertreibungen sind hier Fehl am Platz.
Verträge sind immer sinnvoll, um Sicherheit und Verbindlichkeit für beide Seiten zu schaffen. Auch hier gilt: Formuliere deine Bedingungen klar und deutlich, ohne ausschweifend zu werden.
Orientiere dich dabei nicht an Standardverträgen, sondern überlege, was für die Ausschreibung und den Dienstleister sinnvoll ist.
4. Eindeutige Begriffe verwenden
Richtpreisangebot, UVgO Angebot oder doch ein bindendes Preisblatt? Das ist ein klassischer Fall für komplizierten Fachjargon. Meistens müssen bei öffentlichen Ausschreibungen sowohl ein Preisblatt als auch ein Angebot abgegeben werden. Viele Agenturen, die noch keine Erfahrung mit öffentlichen Ausschreibungen haben, fällt es schwer, fachspezifische Begriffe auseinanderzuhalten oder zu verstehen.
Eine kurze Erläuterung in Klammern – etwa: „bitte hier nur Ihre Stundensätze eintragen“ – ist für Agenturen eine große Hilfe.
Du möchtest ein Design erstellen lassen? Kontaktiere uns!
Es ist ein Geben und Nehmen: Je bemühter ein Unternehmen bei der Abfassung einer Design-Ausschreibung ist, desto größer ist die Motivation bei Agenturen, einen guten Pitch vorzubereiten. Ist die Ausschreibung zu umfangreich, kryptisch oder unvollständig, dann entscheiden sich möglicherweise geeignete Agenturen gegen das Unternehmen. Ein belebter Wettbewerb mit vielen teilnehmenden Agenturen und interessanten Konzepten entsteht erst, wenn es für alle Spaß macht und faire Bedingungen gegeben sind.
Du benötigst Hilfe bei deinem Print oder digitalen Design? Unsere Design–Experten beraten dich gerne oder erstellen eine ganze Marketingstrategie mit dir.
Du erreichst uns unverbindlich unter 0221 – 177 388 0 oder per E-Mail an: info@36grad.de.