So erstellst du viralen Content (auf Social Media)
Fast jede*r kennt’s: ein Werbespot, der zahlreiche Menschen berührt, das Spiel, das jeder spielt, ein Lied, das uns nicht mehr aus dem Kopf geht oder Challenges wie die „Ice Bucket Challenge“ – virale Hits haben wir alle schon gesehen, gehört oder gar mitgemacht. Doch was macht ein Video, ein Spiel oder einen Song zu einem viralen Trend und was bedeutet es, wenn etwas viral geht? Um herauszufinden, wie virale Kampagnen funktionieren und wie du virale Inhalte erstellst, schauen wir, was „viral“ eigentlich heißt und geben dir 7 Tipps für deinen eigenen Content.
Viraler Effekt auf Social Media? Virale Posts auf Instagram? Den Begriff haben wir alle schon gehört – aber wissen wir, was er bedeutet?
💡 Virale Phänomene, auch Internetphänome oder Hype, bezeichnen Videos, Bilder, Texte oder Musik, die sich in kurzer Zeit rasant verbreiten – ähnlich wie ein Virus.
Eine allgemeine Definition, wann Inhalte als „viral“ gelten, gibt es nicht. Digital gesehen spricht man bei viralen Inhalten von mehreren Tausend oder sogar Millionen Klicks in kürzester Zeit. Früher verbreiteten sich Videos, Bilder, Aussagen oder Ähnliches primär durch Mundpropaganda und waren viral, wenn viele Menschen über sie sprachen. Doch wie viel „viel“ ist und wie viele Menschen einen viralen Hit letztlich wirklich kannten, war schwer zu messen. Unspezifisch ist vor allem die Zeit, in der etwas viral geht. Manchmal spricht man hier von Wochen, manchmal von Tagen oder sogar nur von wenigen Stunden. Ein KPI festzulegen, der Viralität belegt, ist also schwer.
3 Beispiele für virale Trends, die jede*r kennt
Virale Trends begleiten und formen unseren Alltag, nicht nur auf Social Media. Beispiele gefällig?
Der Weihnachts-Werbespot von EDEKA
Mit #heimkommen hat EDEKA einen subtilen, crossmedialen Hit geschaffen, der im Fernsehen und online gleichermaßen bekannt wurde. An erster Stelle stehen hier Emotionen und Storytelling, statt plakative Werbung. Der Spot berührt, bleibt im Kopf und sorgt für Awareness.
In rasantem Tempo eroberte Squid Game von Korea aus die Welt. Einen Monat nach Release verzeichnete die Serie den bis dahin erfolgreichsten Serienstart des Streaming-Anbieters Netflix. Ein paar Zahlen:
In den ersten 4 Wochen wurde Squid Game von 142 Millionen Netflix-Konten gestreamt
Zeitweise war die Serie in 94 von über 200 Ländern die meistgesehene Produktion
Quelle: Netflix
Mehr als Tanzvideos: TikTok
TikTok und viral gehören einfach zusammen. Hier gibt es zahlreiche virale Trends, die sich auch auf anderen Plattformen und offline verbreiten: Musik, Challenges, Tänze, Sketche – die Liste ist lang. Doch die Plattform selbst ist ebenfalls ein virales Phänomen. Zwar gibt es die App in einer ähnlichen Form schon seit 2012, doch erst Anfang 2020 wurde sie innerhalb kürzester Zeit richtig bekannt. Bereits ein halbes Jahr später, im Juli 2020, waren 800 Millionen User*innen hier registriert. Jede*r hat hier die Möglichkeit, ein*e Content Creator*in zu werden – und sie erreichen zahlreiche Menschen.
Wie wird Content viral?
Bei viralem Content denken viele zuerst an Online-Medien, digitale Inhalte und kuriose Trends auf neuartigen Social-Media-Plattformen. Doch auch Inhalte anderer Medien können viral gehen, wie unsere Beispiele zeigen. Trotzdem sind Social Media und Co. heutzutage wichtiger denn je, denn es gibt viel mehr Möglichkeiten, um:
Content zu verbreiten
Zielgruppen zu erreichen
💡 Die Zielgruppe von morgen erreichst du vor allem online.
Was früher Mundpropaganda war, findet heute im digitalen Zeitalter vermehrt online statt und verbreitet sich viel schneller. Deshalb solltest du Online-Medien in deine Marketingstrategie mit einbeziehen – auch, wenn dein Inhalt, deine Dienstleistung oder dein Produkt nicht primär auf digitalen Plattformen unterwegs ist.
Das eröffnet dir viele Möglichkeiten, denn jede*r kann heutzutage Online-Inhalte erstellen und somit den Content der Zukunft mitgestalten. Gleichzeitig wird es dadurch immer schwieriger, innovative Inhalte zu erstellen und aus der Masse herauszustechen.
💡 Einfach gesagt: Viralität erreichst du, indem Menschen über deinen Inhalt sprechen, ihn teilen, liken oder kommentieren.
Klicks sind nicht der einzige KPI, auf den du dich hierbei verlassen solltest. Entscheidend ist die Geschwindigkeit, mit der ein Inhalt bekannt wird, und die Wirkung, die er hinterlässt.
7 Tipps für viralen Content
Online-Medien machen es heutzutage möglich, virale Inhalte zu messen und zu skalieren. Um planbar viralen Content zu generieren, musst du dir also eine gute Strategie überlegen, die mehr als nur das Erstellen und das Ziel „viele Klicks“ umfasst.
☝🏼Gut zu wissen: Virales Marketing Kampagnen gezielt auf Viralität auszulegen, ist eine eigene Form von Marketing. Hierbei ist die Verbreitung der Inhalte Teil der Strategie. Da du auf die Interaktion der User*innen angewiesen bist, ist dies nur schwer vorherseh– oder planbar. Wichtig ist eine zielgruppenorientierte Content-Seedingstrategie und die Auswahl der passenden Plattformen für dein Unternehmen, deinen Inhalt und deine Zielgruppe.
Wie du das machst und eindrucksvolle Inhalte erstellst, erklären wir in unseren 7 Tipps.
1. Kenne deine Zielgruppe
Das Wichtigste: die Nutzer*innen. Du willst, dass Menschen mit deinem Inhalt interagieren, ihn sich einprägen und dafür sorgen, dass ihn weitere Menschen sehen – deshalb solltest du deine Inhalte für Menschen entwickeln.
Analysiere deine Zielgruppe: Wer steckt dahinter? Was sind ihre Bedürfnisse, Interessen und Sorgen? Definiere deine Zielgruppe so genau wie möglich, etwa durch das Erstellen von Personas. So wird es dir viel leichter fallen, zu verstehen, wie du sie ansprichst und welche Inhalte sie mögen werden.
2. Wähle die richtige Plattform
Die Wahl der Plattform richtet sich nach mehreren Faktoren:
Deine Zielgruppe zu kennen heißt auch, zu wissen, wo du sie triffst.
Die Inhalte, die du erstellst, müssen zur Plattform passen.
Die Plattform muss zu deinem Unternehmen, deinen Werten und Zielen passen.
Facebook? Instagram? Oder sogar LinkedIn? Nicht jede*n triffst du überall: Analysiere daher die Statistiken verschiedener Kanäle, um zu determinieren, wo sich deine Zielgruppe aufhält. Generell kannst du dir merken: Auf TikTok und Instagram sind vor allem die Gen Z und junge Leute bis 30 Jahre unterwegs, während Facebook mehr von Leuten ab 30 Jahren lebt. Als Berufsnetzwerk findest du auf LinkedIn vor allem fachlichen Austausch verschiedener Branchen, statt „Freizeit-Content“.
Gleichzeitig ist es wichtig, zu wissen, wo du deinen Content platzieren willst. TikTok ist eine reine Kurzvideoplattform: Die Clips können mittlerweile bis zu 3 Minuten lang sein, sind aber, dem ursprünglichen Format entsprechend, oft kürzer und dauern höchstens 60 Sekunden. Die Videos sind meist nicht professionell oder aufwendig produziert, denn hier zählt vor allem eines: authentischer und kurzer, „snackable“ Content.
Dass Bewegtbilder und Video-Marketing immer wichtiger werden, zeichnet sich bereits seit einigen Jahren ab. So wird auch Instagram immer mehr zur Videoplattform. Gerade die kurzen Clips stoßen auf große Resonanz, was du dir zunutze machen solltest. Für längere Videos ist das beständige YouTube nach wie vor immer noch eine gute Anlaufstelle. Mittlerweile nutzt aber auch YouTube das Kurzformat mit den „Shorts“.
Wir haben es schon angesprochen: Auf Social Media Plattformen verbreitet sich heutzutage alles viel schneller. Du solltest daher auch hier präsent sein. Bereite deinen Content so auf, dass er auch in den sozialen Netzwerken funktioniert oder entwickle Formate speziell hierfür. Über beliebte Hashtags erreichst du schon eine Vielzahl an Menschen – mache daher unbedingt auch eine Hashtag-Recherche und lege eine Liste an.
Wenn du selbst nicht primär für soziale Medien produzierst, sollte dein Content trotzdem dafür geeignet sein, dass User*innen ihn hier teilen können.
Sehr erfolgreich macht das übrigens Netflix: Sie adaptieren Sequenzen aus ihrem Sortiment für Social Media – egal, ob als Video oder Standbild. Mit Referenz zu ihren eigenen Serien nutzen sie Bilder und kurze Videos aus Produktionen und erstellen Memes. Diese sind witzig, nachvollziehbar und machen gleichzeitig Lust darauf, den Film oder die Serie zu gucken. So erreicht Netflix viel mehr Zuschauer*innen, als nur über die eigene Streamingplattform.
Über Social Media hast du viele Vorteile:
Du erreichst sehr schnell sehr viele User*innen
Du bist nah an der Community
Die Zielgruppe von morgen ist hier unterwegs
Beispiel
Bleiben wir beim Content-Trend „Video“: Bei YouTube suchen User*innen in den meisten Fällen gezielt nach Inhalten über die organische Suche. Zwar wirft auch YouTube Vorschläge aus, die die Nutzer*innen interessieren könnten, doch entscheiden sich Menschen immer noch aktiv für oder gegen ein Video.
Anders ist es bei sozialen Medien wie TikTok oder Instagram: Die Plattformen spülen User*innen relevanten Content über die Explorepages und über den Feed in die Timeline. So fällt die aktive Entscheidung für einen Inhalt weg und User*innen „müssen“ sich mit ihm auseinandersetzen.
4. Mache eine Trendanalyse
Aktuelle Trends sollten dir bekannt sein – oder noch besser: Wirf einen Blick in die Zukunft und erkenne die Trends von morgen! Das können stilistische, technische oder inhaltliche Veränderungen sein.
Einen ersten Eindruck davon verschaffst du dir auf den jeweiligen Plattformen selbst. Was beschäftigt die User*innen gerade? Welche Botschaften und Themen verfolgen die Inhalte? Welche Formate nutzen die Ersteller*innen? Verfolge außerdem Statistiken (etwa zur Textlänge, Videolänge, Nutzer*innenalter etc.) und das aktuelle Geschehen.
TikTok und Instagram bieten inzwischen gute Möglichkeiten, etwa:
Hashtags zu recherchieren und ihnen zu folgen
Beliebte Musik und Sounds zu analysieren und sie zu speichern
Doch wer zu euphorisch agiert und auf jeden Zug aufspringt, erreicht oft das Gegenteil von erfolgreichem Content: Die Inhalte sollten deine Werte und dein Unternehmen repräsentieren. Frage dich, welche Trends dir helfen, deine Ziele zu erreichen und implementiere sie strategisch, statt „blind“. Sonst wird es schnell „cringe“.
Mit einer Trendanalyse identifizierst du die Anforderungen des Marktes und entscheidest, was zu dir und deinen Zielen passt.
Aufmerksamkeit catchen und Interaktion fördern – das erzeugst du, indem du Menschen emotional bindest. Inhalte können dabei einer oder mehrere der folgenden Aspekte sein:
lustig
traurig
niedlich
provokant
spannend
empörend
nachvollziehbar
Du solltest dabei negativen Diskurs um deine Person oder dein Unternehmen vermeiden, um deine Reputation nicht zu gefährden. Wenn du den schmalen Grat jedoch bewältigst, können auch Emotionen wie Empörung oder Trauer hilfreich sein, deinen Content bekannt zu machen. Auch hier solltest du dir vorher über deine Ziele im Klaren sein.
6. Verbreite deinen Content
Im besten Fall machen die User*innen deine Arbeit und dein Content verbreitet sich „wie von selbst“. Du kannst nachhelfen, indem du deine Inhalte gezielt platzierst. Innerhalb deines Content Marketing kannst du verschiedene Hebel nutzen, um deinen Inhalt organisch oder vielleicht auch im Paid Advertising einzubinden.
Gerade bei Suchmaschinen wie Google (inkl. YouTube!) solltest du deinen Inhalt SEO-optimieren, sodass er in organischen Suchen gefunden werden kann. Eine vorherige Keyword-Research hilft, die richtigen Anfragen zu identifizieren und diese im Text, im Titel und Snippet einzubauen. Bei YouTube ist zusätzlich auch das Thumbnail entscheidend.
7. Interagiere mit der Community
Du förderst die Interaktion anderer mit deinen Inhalte aktiv, indem du mit der Community in den Austausch gehst. Sei präsent, geh auf Kommentare ein, stelle Fragen – auch das gehört zu einer guten Strategie.
Egal, ob auf Social Media, YouTube, LinkedIn oder unter deinem Blogartikel: Zeige, dass deine Zuschauer*innen, Leser*innen oder Follower*innen dir wichtig sind und dass du sie hörst bzw. liest. Dadurch bekommen Menschen noch mehr Lust, sich mit dir und deinen Inhalten zu beschäftigen, was die Chance auf einen zukünftigen viralen Content erhöht.
Fazit: Wird dein Inhalt jetzt viral?
Ein gezieltes Konzept für virale Inhalte gibt es nicht und es ist kaum möglich, Viralität vorauszusehen. Nicht jeder deiner Inhalte wird viral gehen, auch, wenn du damit planst. Am Ende entscheiden die Zuschauer*innen. Und wann gilt ein Inhalt eigentlich als viral?
Doch selbst, wenn deine Inhalte nicht den Status „viral“ erhalten, sagt das nichts über ihren Erfolg oder ihre Qualität aus. Es gibt viele erfolgreiche Inhalte, die User*innen begeistern, ohne sich rasant zu verbreiten. Gleichzeitig bedeutet Viralität nicht, dass ein Inhalt gut oder hochwertig ist – einige Inhalte, die sich rasant verbreiteten, haben ihre Ersteller*innen schon häufig in ein schlechtes Licht gerückt.
Es lohnt sich also aus zwei – wenn nicht sogar mehr – Gründen, die Möglichkeit der Viralität im Kopf zu behalten:
Wenn du eine gute Strategie und hervorragende Inhalte erstellst, wird dein Content wahrscheinlich trotzdem für Reichweite und eine gute Reputation sorgen – deine Mühen sind also nicht umsonst.
Auch „schlechter“ Content kann viral gehen – achte daher bei all deinen Inhalten auf die Emotionen, die sie eventuell hervorrufen könnten, um ein negatives Image zu vermeiden.
Du brauchst Hilfe bei deinem Content – egal, ob Websites, Social Media oder YouTube? Wir unterstützen dich gerne! Unsere Expert*innen freuen sich, dir beratend zur Seite zu stehen oder sogar ganze Kampagnen mit dir auf die Beine zu stellen!
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