Farben in Marketing & Werbung:
5 Tipps für passende Farben

Wie viel Psycho­logie steckt in Farben? Kann ich meine Kunden durch bewusste Farbau­swahl beein­flussen? Die Antwort lautet „Ja!“. Doch Vorsicht: Up-​​To-​​Date bleiben ist angesagt. Wie sich die Farbwelt im Marketing wandelt und wie ihr euch mit bewusster Farbwahl von der Konkurrenz abhebt, erfahrt ihr in diesem Artikel. 

Inhalt

Farbpsy­cho­logie im Marketing – warum eine bedachte Farbau­swahl wichtig ist

Menschen kaufen eher gelbe als braune Bananen, das Männerdeo eher in Schwarz als in Rosa und die Prali­nen­schachtel natürlich am liebsten in Rot. Farben beein­flussen unsere Wahrnehmung, Bewertung und nicht zuletzt unsere Entscheidung. Ob im Verpa­ckungs­design, bei der Schau­fens­ter­ge­staltung oder auf der eigenen Website – die Wirkung von Farben, insbe­sondere im Marketing, solltet ihr niemals unter­schätzen. 

TIPP

Rund 93 % der Kunden achten bei der Kaufent­scheidung auf das optische Erschei­nungsbild. Die meisten Kunden treffen innerhalb von 90 Sekunden nach dem ersten Ansehen eine unbewusste Einschätzung, welche Marken oder Produkte sie wählen sollen. Bis zu 90 % dieser Bewertung basiert allein auf der Farbe.

Warum eine bewusste Farbwahl im Online-​​Kontext wichtig ist

Während wir im Super­markt an Produkten riechen können, sie ertasten und hören, wie sie rascheln, ist das Auge im Internet nahezu auf sich allein gestellt. Als Konsu­menten versuchen wir, so viele Infor­ma­tionen aus den vorhan­denen visuellen Reizen zu ziehen wie nur möglich. Als Marke solltet ihr daher unbedingt mit Farben in eurer Werbung arbeiten. Aber welche Farben sind die passenden für euch und wie findet ihr sie?

Farben und Ihre Bedeu­tungen

Rot

Ganz klar die Farbe der Liebe – doch sie ist Warnung zugleich. In jedem Fall vermittelt Rot einen rasenden Puls und Emotionen pur und soll ganz nebenbei auch den Appetit anregen.  

Marken­bei­spiele: Coca Cola, Puma, Netflix

Gelb

Wer Gelb sieht, dem geht das Herz auf, Wärme strömt ein und purer Optimismus fließt durch die Adern. Die Farbpsy­cho­logie von Gelb kennt hier keine zwei Meinungen.

Marken­bei­spiele: Nikon, Schweppes, Snapchat

Orange

Diese Farbe regt die Gehirn­ak­ti­vität an, steht für Kreati­vität, Freund­lichkeit. Aber Achtung: Aufgrund ihrer auffäl­ligen Natur kann Orange als aggressiv wahrge­nommen werden.

Marken­bei­spiele: Firefox, Fanta, Sound­cloud

Blau

Diese Farbe strahlt Ruhe und ein bedachtes Vorgehen aus, da es unter anderem mit dem Himmel und dem Meer verbunden wird. Sie weist auf Profes­sio­na­lität und techni­sches KnowHow, was sich vor allem IT-​​Firmen zunutze machen – aber auch in der Autoin­dustrie findet man diese Farbe. 

Marken­bei­spiele: Oral-​​B, HP, Dell, BMW

Schwarz

Wer schwarz als CI-​​Farbe wählt, der präsen­tiert sich als sehr seriös, exklusiv und gleich­zeitig raffi­niert. Besonders Luxus­marken haben in Schwarz die perfekte Farbe für ihr Marketing gefunden. 

Marken­bei­spiele: Chanel, Louis Vuitton, Apple

Grün

Nicht zuletzt durch Fridays for Future ist klar: Grün ist jung, frisch und voller Taten­drang. In der Farbpsy­cho­logie steht grün jedoch auch für die Heilung, die Gesundheit und wird daher oft von nachhal­tigen Brands verwendet. 

Doch ist Grün wirklich die Farbe der Nachhal­tigkeit? 

Wandel der Farben im Marketing – aus Grün wird Blau


Man mag meinen, keine Farbe ist so fest in den Köpfen der Menschen mit Nachhal­tigkeit verankert wie Grün. Grünstrom, Recycling und nicht zuletzt in der Politik. Und dennoch scheint sich hier etwas zu tun. Gerade die Automo­bil­branche versucht sich von der Farbe Grün zu distan­zieren. Warum? 

  • Grün steht in der Farbpsychologie oft für Gesundheit 
  • Bei der Farbe Grün schwingt oftmals das Gefühl von Verzicht mit, wie zum Beispiel bei Diätkost 

So wandelt sich die Farbzu­ordnung für saubere, natür­liche und nachhaltige Produkte von Grün zu Blau. Für VW und Co. heißt es somit nun ‘ThinkBlue’. Mit der gleich­na­migen Dachmarke für „umwelt­ge­rechtes Handeln“ und seinem spritspa­renden Automodell „BlueMotion“ gehört Volks­wagen zu den Ersten, die sich der Farbum­deutung von Grün zu Blau verschrieben haben. Ob sie diesem Bild zukünftig gerecht werden können, bleibt abzuwarten.

Ähnliche Bezeich­nungen tauchen bei Daimler, Hyundai und sogar Samsung in der Produkt­pa­lette auf. Ob sich eine so fest veran­kerte Farbas­so­ziation bei den Kunden lockern lässt, bleibt wohl abzuwarten. 

Fest steht jedoch: Marketing beein­flusst unsere Bewertung von Farben und verändert somit ihre Wirkung in der Werbung – behaltet eure Farbwahl daher im Blick.  

Wie finde ich die richtigen Marketing-​​Farben? 5 Tipps für erfolg­reiches Color Branding

Die richtige Wahl für eure Unter­neh­mens­farbe oder für eure Farben im Marketing trägt wesentlich zur Marken­bildung bei. Die Farbwahl ist keine Entscheidung, die ihr mal eben schnell im Vorbei­gehen trefft, sondern die ihr eingehend disku­tieren und abwägen solltet. Auf der Grundlage der Branding-​​Agentur Ignyte, geben wir euch folgende Tipps.

1. Wählt eine Farbe, die eure Marke authen­tisch wider­spiegelt.

Logo, Website oder Social Media Plattform: Farben tragen einen großen Teil dazu bei, wie Konsu­menten, Nutzer und Beobachter eure Marke wahrnehmen. Ist sie kräftig? Seriös? Verspielt?

Dabei solltet ihr nicht nur eure eigenen Vorlieben beachten, sondern euch an eurer Branche und euren Produkten oder Dienst­leis­tungen orien­tieren.

Denn kaum etwas wirkt sich negativer auf den ersten Eindruck aus, wie eine unpas­sende Farbe. Spiegelt eure Farbe nicht euer Markenbild wider oder haben Nutzer das Gefühl, die Farbe „verkauft“ euch als etwas, das ihr nicht seid, werden sie sich schnell von euch abwenden. Schlimms­ten­falls bewerten sie euch als unseriös.

2. Wählt eine Farbe, die eure Marke von der Konkurrenz unter­scheidet.

Im Gegensatz zum Branchen­ver­gleich ist es manchmal sinnvoll, sich bewusst von der Konkurrenz abzuheben und gegen­sätz­liche Impulse zu setzen. Beachtet dabei, dass der Nutzer bereits Erwar­tungen an eine Marke mitbringt: Wie bereits beschrieben, werben Luxus­marken oftmals mit dunklen Farben oder Schwarz. Nutzer verknüpfen diese beiden Faktoren mitein­ander. Daher springen viele andere Luxus­marken oftmals auf diesen Zug auf.

Wenn ihr auffallen wollt, hilft es manchmal, sich mit Farben von den üblichen Standards der Branche abzuheben. Aber Vorsicht: Ihr solltet dabei nicht eure Message und Werte aus den Augen verlieren. Zu verspielt oder unseriös darf eure Marke in diesem Beispiel nicht wirken – sonst geht euer Versuch schnell schief.

3. Wählt eine Farbe, die eure Marken­per­sön­lichkeit verkörpert.

Stellt euch vor, eure Marke ist eine Person. Wie würdet ihr sie beschreiben? Dies ist eure Marken­per­sön­lichkeit. Menschen inter­agieren am liebsten mit Menschen statt mit unper­sön­lichen, anonymen Marken – deshalb ist es wichtig, die Persön­lichkeit eurer Marke zu kennen. Denn damit können sich Nutzer identi­fi­zieren.

Was hat nun die Farbe damit zu tun? Menschen erreicht ihr mit Emotionen – und Farben wecken Emotionen. Wir verknüpfen damit Schönes, Trauriges, Leiden­schaft­liches, Ärger­liches. Die Farbe ist nicht nur Teil einer Marke, sondern formt die Persön­lichkeit aktiv mit. Sie ist wichtig für ein rundes, in sich geschlos­senes und einheit­liches Marken­er­lebnis, das ihr bei eurer Zielgruppe erzeugen wollt.

4. Wählt Farben, die klare Kontraste ermög­lichen und ein harmo­ni­sches Gesamtbild erzeugen.

Die meisten Marken wählen mehr als eine Farbe. Sie haben nicht nur die Aufgabe, die Marke zu vertreten, auch unter­ein­ander sollten sie harmo­nieren. Wählt daher Farben, die zuein­an­der­passen, klare Kontraste ermög­lichen und trotzdem nicht zu gegen­sätzlich wirken.

Nützliche Color Picker oder Color Wheels gibt es kostenlos im Internet. Mit diesen könnt ihr verschiedene Farben gegen­ein­ander testen, euch auspro­bieren und eine Palette zusam­men­stellen – das ist simpel und macht gleich­zeitig auch noch Spaß!

Beispiele:

5. Wählt eine Farbe, die eure Zielgruppe anspricht und von ihr verstanden wird.

Im Gegensatz zu den vorhe­rigen Tipps könnt ihr die Frage nach eurer Zielgruppe nicht einfach intern entscheiden. Denn dazu müsst ihr eure Zielgruppe kennen und sie analy­sieren. Eure Zielgruppe zu verstehen, gehört übrigens zu den Grund­lagen eines Branding-​​Prozesses und sollte somit ganz oben auf eurer Liste stehen.

Aber wie schafft ihr das? Erstellt zunächst eine Persona – und zwar so detail­liert wie möglich. Eine „echte“ Person macht eure Zielgruppe greif­barer: Je besser ihr sie kennt, desto leichter fällt es euch, ihre Ansprüche zu bedienen und die Farben zu finden, die ihr zusagen.

Eure Farbe finden – Hilfe gesucht?

Die richtige Farbe für eure Werbung oder eure Marke zu finden ist oftmals ein langwie­riger Prozess. Mit der passenden Farbe

  • sorgt ihr für ein positives Markenerlebnis bei eurer Zielgruppe,
  • formt ihr eure Marke aktiv
  • und transportiert Werte, Botschaften und Emotionen.

Kleine Fehler haben oftmals große Folgen: Stimmt der erste Eindruck nicht oder verbinden Nutzer aufgrund einer unpas­senden Farbe die falschen Emotionen mit eurer Marke, kann sich das nachhaltig negativ auf eure Reputation auswirken.

Ihr benötigt Tipps für eure Farbfindung? Als Experten für Corporate Design, Strategie und Online Marketing haben wir bereits zahlreiche Unter­nehmen erfolg­reich unter­stützt und beraten euch gern.

Ihr erreicht uns unter 0221 – 177 388 0 oder per E-​​Mail an: info@​36​grad.​de.

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